Arnold Hilgers Institute
Retrospektive auf einen Workshop des Europäischen Instituts für Molekulare Medizin (EURIMM).
4. Juni 2003, Schloß Mickeln, Düsseldorf-Himmelgeist.
EURIMM existiert seit 1990. Zusammen mit den ehemaligen MedPlus Instituten bildet es die Entwicklungstätte der Hilgers Systems Medicine (HSM®).
Die Zusammenführung bisher getrennt arbeitender Gruppen aus molekularen Psychiatern, Immunologen, Molekularbiologen, Mikrobiologen und Ganzheitsmedizinern sowie die Therapieerfahrung in über 10 000 Fällen verleihen dem kleinen Institut eine weltweit führende Position. Die Thematik des Workshops und die Auswahl der Referenten unterlagen der interdisziplinären, primär naturwissenschaftlichen, gleichermaßen forschungs- und praxisbezogenen Ausrichtung von EURIMM.
Eine populärwissenschaftliche Darstellung der Leistungen und Ziele des Instituts sowie einen Abriß der Institutsgeschichte finden Sie auf der Website der Firma Sanoplan.
Die personelle Zusammensetzung entspricht dem Stand des Jahres 2003, dem Jahr der Abhaltung des vorgestellten Workshops.
Prof. Dr. Chris de Bruijn, Biomediziner und Gesundheitsinformatiker, Universität Maastricht, Niederlande
Die Fortschritte der Molekularen Medizin und die sich ergebenden großen Chancen für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens. Für eine Medizin, die Gesundheit wieder bezahlbar und Krankheit nicht länger zum wirtschaftlichen Faktor einzelner Interessensgruppen macht.
Depression, Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFIDS/ME), Fibromyalgie, Chemikalienunverträglichkeit (Multiple Chemical Sensitivity/MCS), Hyperkinetisches Syndrom (ADHS) und Burnout-Syndrom zählen heute zu den Seuchen der Zivilisation. Schon mehr als 60 Millionen EU-Bürger sind betroffen, darunter Kinder und Jugendliche mit steigender Tendenz. Die volkswirtschaftlichen Schäden übersteigen 50 Milliarden Euro. Frust und Leid der Betroffenen sind nicht zu beziffern.
Nach Forschungsergebnissen von EURIMM-Wissenschaftlern gingen 2003 bereits über 30 Erkrankungen auf eine Störung der Immunbalance zurück, darunter Allergien, Alzheimer, Rheuma und Multiple Sklerose (MS). Daß diese chronischen Krankheiten die Folge einer Immunstörung sind, stellt für die Betroffenen eine nie da gewesene Chance dar, denn eine Störung der Immunbalance ist messbar – und behandelbar. Aber auch Depressionen und andere vermeintlich "psychogene" Leiden wie CFIDS, Fibromyalgie, MCS etc. (siehe oben) zählen dazu – eine Einsicht von ungeheurer Tragweite, weil mit dem Dogma der klassischen Medizin: hier organisch, da psychisch bedingt, gebrochen wird. Mit anderen Worten: Erkrankungen wie CFIDS, bei denen mit traditionellen Facharztmethoden keine Organbeteiligung nachweisbar ist, sind keineswegs zwangsläufig psychisch motiviert.
Aufbauend auf Erkenntnissen, die Dr. Arnold Hilgers und seine Mitarbeiter bereits Mitte der 80er Jahre gewonnen hatten, konnten EURIMM-Forscher die eigentliche Ursache der genannten vermeintlich
"psychogenen" Erkrankungen nachweisen: Eine Immundysfunktion (Störung der Immunbalance) und aus ihr resultierende Entzündungen durch opportunistische, koevolutionäre Erreger, welche unter den
krankmachenden Umweltfaktoren (zu denen u.a. auch Schadstoffe, Nahrungsmittel, Stress und Medikamente zählen) die größte Gefahr darstellen. (Siehe Originalarbeiten, Peer Review / Pub Med, in vivo 1991 und WMW 1994, Medizinisch-wissenschaftliche Leistung... und CFIDS/ME... auf der Website der Firma Sanoplan.) Diese bahnbrechende Erkenntnis ermöglichte wiederum die jeweils wissenschaftlich gesicherte Konzeption von Genanalysen, Immundiagnostik und maßgeschneiderter Immuntherapie. Durch deren Anwendung besserten sich als erfreuliche Nebenwirkung auch die bis zu 30 körperlichen Symptome der genannten Krankheiten.
Zu dem von EURIMM entwickelten Konzept der Personalized Medicine gehören demnach auch Genanalysen, herstellbar aus dem Speichel. Die genetische Ausstattung eines Menschen ist die Basis für Gesundheit und Krankheit. Wer seine genetisch bedingten Risikofaktoren für z.B. Herzkreislauf- oder "psychosomatische" Erkrankungen kennt, kann durch gezielte Prophylaxe den Ausbruch der Krankheit verhindern. Er kann seine Gesundheit aktiv fördern, indem er Risikofaktoren meidet und mit individuell zugeschnittenen Nahrungsergänzungen die genetische Veranlagung kompensiert. Darüber hinaus kann mit solchen Gentests bei einem Großteil der heutzutage verschriebenen Medikamente bereits vorab festgestellt werden, ob ein Medikament aufgrund der individuellen genetischen Veranlagung des Patienten wirklich optimal zum Erfolg führen kann, oder ob dieser zu den 36 Prozent (bei Krebs über 50 Prozent) gehört, bei denen sich die Krankheit verschlimmert oder sogar tödlich endet. (Jeder 4.Todesfall ist auf klassische Behandlungsmethoden zurückzuführen.)
Bei EURIMM bzw. Sanoplan b.v.b.a. sind tausende Fälle von Patienten dokumentiert, die dank der maßgeschneiderten Immuntherapie wieder ein aktives Leben führen können. Und trotzdem fristen angewandte Immunologie und Molekulare Medizin insb. in Deutschland ein randständiges Dasein.
Warum wird die Molekulare Medizin bzw. Neue Medizin in Deutschland und den Niederlanden den Patienten vorenthalten? Warum werden Wissenschaftler in Deutschland mit Stasi-Methoden verfolgt? Welche Strukturen verhindern den medizinischen Fortschritt? Woran scheitern alle Gesundheitsreformen? Warum ermöglicht es der Europäische Gerichtshof den Betroffenen, trotz alledem zu ihrem Recht auf Heilung zu kommen? Zu diesem brisanten Thema sprach Deutschlands erfolgreichster Patientenanwalt Dr. Hugo Lanz aus München.
Damit der Paradigmenwechsel trotz aller Widerstände auch den Kranken zu gute kommt, beabsichtigte EURIMM die Schaffung eines internationalen Netzwerks aus Praxen, Polikliniken und Kliniken, für das EURIMM mit seinem wissenschaftlichen Beirat auch die Qualitätssicherung übernehmen wollte. Angestrebt wurde außerdem die Gründung einer Europäischen Universität für Neue Medizin.
Auf dem Workshop referierten Neuropsychologen, Immunologen und Molekularbiologen über die Fortschritte der Neuen (Molekularen) Medizin und ihrer Anwendbarkeit in der Praxis. Im Anschluss an die Vorträge fand eine Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern und Publikum statt.
Das Immunsystem und die Depression / Immune System and Mental Depression
Moderation: Prof. Dr. Chris de Bruijn, EURIMM, Düsseldorf
Die Molekulare Medizin in der Praxis – Mehr Gesundheit für weniger Geld
Moderation: Prof. Dr. Cornelius Hollenberg, EURIMM, Düsseldorf