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Aktuelles

2016-04-25 15:19

The New Era of Informed Consent

The New Era of Informed Consent - Getting to a Reasonable-Patient Standard Through Shared Decision Making.

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2015-03-20 13:15

Rezept für neue Medikamente

Die Pharmaindustrie hat die Entwicklung neuer Wirkstoffe zurückgeschraubt, obwohl neue Medikamente insb. gegen Krebs und Demenz dringend gebraucht werden. Ein Umdenken ist erforderlich.

Weiterlesen … Rezept für neue Medikamente

2015-03-20 12:35

Estrogen, progesterone, and cancer

Estrogen, progesterone, and cancer: Conflicts of interest in regulation and product promotion.

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Arnold Hilgers Institute - DE > Wissen und Infos > Wissenschaftliche Fakten > Schema der Pathogenese bei CFIDS, Autoimmun-... und Krebs > Neue Krankmacher
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Neue Krankmacher

Die Klassiker: Bakterien und Pilze

Bakterien und Pilze sind in der Regel keine besonders zu fürchtenden Übeltäter - im Gegenteil: Viele leben in Symbiose mit dem Menschen, sind für seine Gesundheit nützlich, wie z.B. die Darmbakterien, und häufig sogar erwünschter Bestandteil der Nahrung (z.B. Käse, Sauerkraut, Bier).

 

Die leicht pathogenen Stämme unter ihnen werden rasch bekämpft und hinterlassen meist keine Spuren im befallenen Organismus. Einige können freilich schwere Infektionskrankheiten hervorrufen, wie z.B. Halsentzündungen, Scharlach oder Diphtherie, die sich aber durch Antibiotika meist in den Griff bekommen lassen. Allerdings nehmen Antibiotikaresistenzen heute in bedrohlichem Ausmaß zu.

 

Zur Gefahr werden manche Bakterien bei einer Abwehrschwäche. Dieser Zustand ermöglicht ihnen nämlich erst die dauerhafte Einnistung im Wirt. Bei Menschen mit einem Immundefekt beobachtet man häufig Infektionen mit Bakterien und Pilzen (Candida).

 

Diagnosen, hinter denen sich Pilzinfektionen verbergen können, sind:

  • Verdauungsstörungen
  • Blähungen
  • Akne
  • Sepsis
  • Endokarditis
  • Nervenentzündung
  • Chronisches Ekzem
  • Lungenentzündung
  • Genitalkandidose
  • Impotenz

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Candida albicans

ist ein Hefepilz, der überwiegend die Haut und die Schleimhäute befällt. Er ruft beispielsweise die Windeldermatitis bei Säuglingen, Soor oder Mundfäule mit den charakteristischen weißen Belägen im Mundraum oder Erkrankungen an den Geschlechtsorganen hervor.

 

Er kann sich aber auch bei immungeschwächten Patienten in inneren Organen einnisten. Dazu durchtritt der Pilz die Darmschleimhaut. Wird er dann nicht von den Freßzellen der körpereigenen Abwehr unschädlich gemacht, steht ihm der Zutritt zu dem Hauptverteilungssystem des Organismus, dem Blutkreislauf, offen.

 

Im menschlichen Darm sind gewöhnlich nur wenige Hefepilze vorhanden. Werden aber durch bestimmte Antibiotika die Darmbakterien dezimiert, so können sich die Hefen ungehindert vermehren. Auch zu strenges Fasten läßt die Pilze ausbrechen: Sie suchen dann im Körper nach Nahrung. Ist die Abwehrlage des Kranken besonders schlecht, dann können Hefepilze auf dem Blut- und Lymphweg den ganzen Körper befallen und sich in einzelnen Organen ansiedeln. Treten solche Infektionen häufiger auf oder lassen sie sich durch spezielle Medikamente (Antimykotika) nicht zum Verschwinden bringen, so besteht der dringende Verdacht auf eine Immunschwäche. Eine Pilzinfektion erzeugt nicht immer eindeutige Symptome. Vielmehr kann das Beschwerdespektrum variieren, wodurch es leicht zu Fehldiagnosen kommen kann.

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Krankheitserreger "getarnte" Bakterien

Es gibt Bakterien, die sich maskieren, indem sie sich in einer schützenden Hülle verstecken, die vom Immunsystem nicht ohne weiteres erkannt wird.

 

Viele bakterielle Erreger, wie z.B. die Pneumokokken, nisten sich zudem innerhalb der Zellen ein und sind damit für die Antikörper und das Komplementsystem unerreichbar. Zwar haben die Antikörper eine Chance, solche Keime vor dem Erreichen des Ziels abzufangen, aber oft greifen sie nicht schnell oder energisch genug ein, vor allem dann, wenn der Wirt zum ersten Mal damit konfrontiert wird. Hier sind andere Strategien nötig.

 

Man unterscheidet grob zwei Arten intrazellulärer Infektionen. Bei der einen bleiben die Mikroorganismen in den membranumhüllten Organellen (Endosomen und Lysosomen), über die sie in die Zelle gekommen sind. Das ist typisch für die Bakterien, die Tuberkulose und Lepra verursachen. Bei der anderen Infektionsart gelangen die Erreger in das Zellplasma und den Zellkern. Meist sind das Viren, aber auch Bakterien, wie z.B. Spirochäten (Erreger von Syphilis und Borreliose) und Chlamydien. Während Viren die Zelle gezielt umprogrammieren, »veranlassen« intrazelluläre Bakterien die Bildung eines speziellen Immunglobulins, IgE, das ihnen nicht schadet, sondern ihr Überleben im Körper sichert.

 

Die Abwehr gegen beide intrazellulären Infektionsformen leisten hauptsächlich die T-Zellen, die bei einer effektiven Behandlung gegen Bakterien aktiv mit einbezogen werden müssen.

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Borrelien

Borrelien sind Bakterien, die über Zeckenbisse übertragen werden und bei einem Abwehrgeschwächten zu schweren Erkrankungen des Nervensystems, des Herzens, aber auch der Gelenke führen können. Noch nach vielen Jahren im Körper können sie Herz und Gehirn zerstören.

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Post-Lyme borreliosis syndrome, a meta-analysis of reported symptoms, International Journal of Epidemiology, 2005-07-22Post-Lyme borreliosis syndrome, a meta-analysis of reported symptoms, International Journal of Epidemiology, 2005-07-22 (215,9 kB)
Chlamydien

Chlamydieninfektionen sind die häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen, deren Dimension auch im Hinblick auf Folgeerkrankungen wie z.B. Fertilitätsstörungen und rheumatische Erkrankungen meist weit unterschätzt wird.

 

Chlamydien gehören nicht zur physiologischen Schleimhautflora. Eine Besiedelung ist stets als pathologisch anzusehen. Meist nimmt eine solche Infektion einen schleichenden Verlauf. Bei einer Frau befallen die Bakterien zuerst den Muttermund und die Harnröhre und wandern dann langsam hoch in die Gebärmutter, die Eileiter, Bauchhöhle und Gelenke. In den äußeren Bereichen werden die Erreger durch die natürliche Zellerneuerung nach einiger Zeit von selbst abgeschilfert; es tritt quasi eine Selbstheilung ein. In den Eileitern findet jedoch ein Zerstörungsprozeß statt, der 5-10 Jahre später zu Sterilität oder zu Eileiterentzündungen mit z.T. lebensbedrohlichen Folgen (Eileiterschwangerschaften, Fehlgeburten) führen kann. Bis dahin wird die Infektion von den Frauen selten bemerkt. Selbst Unterleibs- oder Gelenkbeschwerden werden eher als »psychisch« abgetan und entsprechend fehltherapiert.

 

Die Ursache für den langjährigen Verlauf liegt im besonderen Vermehrungszyklus des Erregers. In die Wirtszelle eingedrungen wandeln sie sich in eine stoffwechselaktive Form um und beginnen sich zu vermehren. In dieser Phase sind sie durch Antibiotika hemmbar: Bei einer frischen Chlamydieninfektion wirkt eine zehntägige Antibiotikabehandlung heilend. In einigen Zellen bleiben jedoch die stoffwechselinaktiven Formen liegen; diese sind sowohl durch Antibiotika als auch durch die Immunabwehr des Körpers unangreifbar. Je nach körperlicher Verfassung kann eine solche Infektion wieder aufflackern. Dann ist eine wesentlich längere Antibiotikatherapie (bis zu 3 Monaten) nötig, um die Erreger zu vernichten.

 

Die winzig kleinen Chlamydien sind nur schwer anzüchtbar; und der direkte Nachweis in der Kultur hat zwar insgesamt eine hohe Trefferquote, versagt aber bei geringen Keimzahlen. Somit ist der negative Befund kein sicheres Ausschlußkriterium für eine Chlamydieninfektion. Empfindlicher als der kulturelle Nachweis ist der moderne, direkte Nachweis über die Polymerase-Kettenreaktion (PCR-Technik).

 

Chlamydieninfektionen gelten heute als die häufigste Ursache für Sterilität, Eileiterentzündungen mit z.T. lebensbedrohlichen Folgen (Eileiterschwangerschaften, Fehlgeburten) und 30 % aller rheumatischen Erkrankungen. Auch Kinder erkrankter Mütter sind betroffen. Von 1000 Neugeborenen sind zwischen 30 und 35 infiziert.

 

Symptome:

Da Chlamydien so winzig sind, können sie den Genitalbereich verlassen und sich in anderen Geweben einnisten. Hier lösen sie entweder Sofortsymptome aus, wie beispielsweise Bindehautentzündung, chronische Atemwegsinfektionen sowie Herzmuskel- oder Gelenkentzündungen. Sie können aber auch jahrelang stumm in den Geweben schlummern und bei einer Schwäche des Körpers wieder zuschlagen. Daher muß bei ungeklärten, immer wiederkehrenden Infektionen in den genannten Geweben an eine Chlamydieninfektion gedacht werden - umgekehrt ist eine wieder aufgeflackerte Infektion kein Beweis für einen Seitensprung. Es gibt einen speziellen Labortest, mit dem man feststellen kann, ob man diese heimtückischen Übeltäter im Blut trägt.

 

Diagnosen, hinter denen sich Chlamydien-Infektionen verbergen können, sind folgende:

  • Bei Frauen: Endometritis, Blasen-, Eileiter-, Bauchfell-, Leber- und Bindehautentzündung, Arthritis.
  • Bei Männern: Blasen-, Prostata-, Nebenhoden-, Darm- und Bindehautentzündung, Arthritis.
  • Bei Schwangerschaften: Frühgeburt, nachgeburtliche Entzündung der Gebärmutterschleimhaut.
  • Bei Neugeborenen: Bindehaut-, Mittelohr-, Lungen- und Kehlkopfentzündung.

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Raffinierte Viren

Kaum entgehen kann man den überall lauernden Viren. Einige von ihnen haben recht originelle Strategien entwickelt, das menschliche Immunsystem auszutricksen und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die folgende Tabelle gibt eine Auswahl über die für Menschen pathogenen Viren.

 

Virus Übertragung durch Krankheit
     
RNA- Viren    

Tollwutviren

Biß eines Säugetieres Tollwut (tödlich)
Paramyxoviren Tröpfcheninfektion Masern, Mumps, Parainfluenza
Flaviviren Blutsaugende Arthropoden, Körperflüssigkeiten Enzephalomyelitis, Gelbfieber, FME, Hepatitis C, Pappataci-Fieber
Togaviren Tröpfcheninfektion Röteln
Retroviren Körperflüssigkeiten AIDS
Picornaviren Tröpfcheninfektion, Nahrungsmittel, Wasser Schnupfen (Rhino-Viren), Polymyelitis, Meningitis (Enzephylomyokarditisviren), Hepatitis A
     
DNA- Viren    

Pockenviren

Tröpfchen- und Staubinfektion Echte Pocken (Variolavirus), falsche Pocken
Herpesviren Tröpfcheninfektion, sexuelle Kontakte Herpes simplex, Windpocken, Gürtelrose, Immundefekte, CMV, EBV
Adenoviren Tröpfcheninfektion Atemwegsinfektionen
Papovaviren Sexuelle Kontakte Warzen, Tumore
Hepadnaviren sexuelle Kontakte, Körperflüssigkeiten Hepatitis B

 

Viren sind biochemische Einheiten aus einer Eiweißhülle und einem »Informationsspeicher«, der entweder aus DNA oder RNA bestehen kann. Sie sind absolute Zellparasiten ohne eigenen Stoffwechsel und vermehren und verbreiten sich nur in Wirtszellen. Dazu »landen« sie auf einer solchen Zelle und injizieren dieser ihr fadenförmiges Informationsmolekül. Die befallene Zelle wird daraufhin zur Produktionsstätte neuer Viren. Manche Viren befallen nur Pflanzen oder Tiere, andere wiederum den Menschen. Eine raffinierte Gruppe sind die Retroviren.

 

Sie können durch ein spezielles Enzym, die reverse Transkriptase, ihre Erbsubstanz RNA in DNA umschreiben. Kein Lebewesen sonst ist zu dieser Reaktion befähigt - bei ihnen ist nur der umgekehrte, übliche Vorgang, die Umschreibung der DNA in die RNA, möglich.

 

Für die Abwehrtruppen gehören eindringende Viren zu den schwierigsten Aufgaben. Sie schleusen ihr Erbgut in den Bauplan einer passenden Zelle ein – das kann je nach Virus eine Immun-, Leber-, Nervenzelle oder andere sein. Das Opfer wird regelrecht umprogrammiert: Es nimmt nicht mehr seine eigenen Funktionen wahr; sondern produziert nun verstärkt neue Viren. In der Regel entgeht den wachsamen Augen des Immunsystems dieser blinde Passagier nicht. Ein Teil der Umhüllung des Virus wird bald auf der Oberfläche der befallenen Zelle präsentiert und signalisiert, daß etwas nicht stimmt. Die zytotoxischen Zellen oder die natürlichen Killerzellen entdecken diesen Hilferuf sehr rasch und vernichten die Zelle - und damit auch das Virus. Die Infektion endet bevor sie richtig begonnen hat.

 

Wird jedoch eine Infektion mit einem Virus chronisch, kann das Immunsystem nach einiger Zeit gesunde und infizierte Zellen nicht mehr unterscheiden: Es attackiert körpereigenes Gewebe, es kommt zu einer Autoimmunreaktion. Doch der Erreger kann noch weitere Prozesse auslösen: Durch die ständigen Vermehrungsbefehle des Virus kann die Wachstumsbremse für möglicherweise in der gesunden Zelle vorhandene Krebsgene gelöst werden, und es entwickelt sich ein Tumor.

 

Generell gilt: Je länger das Immunsystem braucht, um die Viren zu beherrschen, desto größere Schäden richten diese an. Einmal in den Körper eingedrungene Viren kann das Abwehrsystem nur in Schach halten; los wird es einen solchen Erreger nie mehr.

 

Nun gibt es aber Viren, die sich inkognito aufhalten. Sie können jahrelang in ihren Zellen schlummern, ohne einen Schaden anzurichten. Zeigt aber das Immunsystem irgendwelche »Nachlässigkeiten« bei seiner Arbeit, werden sie aktiv und richten ein Chaos an. Das Raffinierte bei solchen Viren: Sie verstecken sich nicht nur äußerst wirkungsvoll vor dem Immunsystem, sie können sich auch direkt in den »inneren Dialog« einmischen und hier einiges durcheinander bringen, ja sogar zu Krebs führen.

 

Heute kennt man zahlreiche Viren, die das Abwehrsystem beeinträchtigen, zu chronischen Erkrankungen und sogar zu Tumoren führen können. Typische Beispiele dafür sind die Viren aus der Herpes-Familie (Herpesviren) insbesondere das Epstein-Barr-Virus und das Herpesvirus Typ6, sowie Adenoviren und sogenannte Krebsviren.

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

Herpesviren

Verbreitung / Übertragung:

Infektionen durch Herpesviren sind in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Die Übertragungswege sind Tröpfchen- und Kontaktinfektionen, z.B. also Anhusten und -niesen, Küssen, Geschlechtsverkehr etc. .

 

Symptome / Erkrankungen:

Zum typischen Krankheitsbild gehören Ausschläge auf der Haut und den Schleimhäuten, bevorzugt im Mund- und Genitalbereich (»Fieberbläschen«). Meist sind solche Infekte harmlos und vergehen rasch wieder.

 

Es gibt aber Herpesviren, die mehr oder weniger schwere Leiden, wie Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber oder bestimmte Formen von Hepatitis, hervorrufen. Manche dieser Viren stehen sogar im Verdacht, einige Tumorarten zu erzeugen. Das Tückische an ihnen: Einmal im Körper; verlassen sie diesen nie wieder. Einige nisten sich sogar in den Zellen des Immun- oder Nervensystems ein und versuchen dort, den Schutz- und Abwehrmechanismen zu entgehen. Einem Menschen mit einem intakten Immunsystem schaden diese blinden Passagiere jedoch nicht.

 

Viren können die Lebensqualität ihres Wirtes in unterschiedlicher Weise beeinträchtigen. Sie können nämlich durch eine Abwehrschwäche ihres unfreiwilligen Gastgebers reaktiviert werden und Krankheit oder sonstiges Unheil auslösen. Ärzte erkennen heute eine reaktivierte Herpesinfektion relativ einfach an Bläschen im Lippen-und Genitalbereich. Die - viel schlimmeren - chronischen Verläufe werden jedoch leicht übersehen. Oft werden die Symptome fehldiagnostiziert und mit entzündungshemmenden Medikamenten fehltherapiert, wie Kortison z.B., das die Abwehr noch weiter schwächt. Das kann auf lange Zeit gesehen verhängnisvolle Folgen haben: Chronische Virusinfektionen sind zusammen mit einer Abwehrschwäche (z.B. durch Streß oder Umweltchemikalien) nicht selten der Grund für Autoimmunerkrankungen oder Tumore.

 

Beispiel für von Herpesviren ausgelösten Krankheiten:

 

Erstinfektion Reaktivierte Infektion

Windpocken, Gürtelrose, Pfeiffersches Drüsenfieber, "Drei-Tage-Fieber"

Immunschwäche- Erkrankungen aller Art, schwere Organerkrankungen (insbesondere an Gehirn und Herz), Tumore, Autoimmunerkrankungen

 

Typisch für die Herpesviren ist, daß sie beim ersten Kontakt und bei einer späteren Reaktivierung ganz unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. Während die Erstinfektion meist gut überwunden wird, kann das erneute Aufflackern den Organismus schwer beeinträchtigen.

 

Vermeidung / Schutz:

Da man diesen trickreichen Feinden oft nicht aus dem Weg gehen kann, und es auch (noch) keinen Impfstoff gegen die meisten Viren gibt, ist der Körper gezwungen, sich lebenslänglich mit solchen unerwünschten Feinden zu arrangieren.

 

Der beste Schutz vor diesen Viren ist ein gut funktionierendes Abwehrsystem, das die "Feinde" direkt ausschaltet. Gegen einige Viruserkrankungen gibt es jedoch recht effektive Impfstoffe. Durch entsprechende Schutzimpfungen kann so die Verbreitung dieser Viruserkrankungen eingedämmt werden, Krankheiten können so ausgerottet werden.

 

Moderne Virus - Diagnostik:

Beim klassischen Virusnachweis fahndet man im Körper des Patienten nach den Veränderungen, die das Virus im Immunsystem hervorgerufen hat, also nach speziellen Antikörpern. Dieser Antikörpertest erlaubt jedoch nur eine Aussage darüber; ob der Patient mit dem Virus Kontakt hatte oder nicht, und nur bedingt, ob das Virus noch oder wieder aktiv ist. Eine reaktivierte Infektion läßt sich so nicht immer erkennen. Außerdem verraten sich manche Erreger im Antikörpertest durch die ähnliche Reaktionen (Kreuzreaktionen), können also nicht unterschieden werden, so z.B. Borrelien und das Epstein-Barr-Virus oder Zytomegalieviren und Humane-Herpesviren Typ6.

 

Heute verfügt man über bessere Nachweismethoden: Mit der PCR-Technik kann man Viren, Bakterien und andere Erreger in kürzester Zeit und in geringsten Mengen im Patientenblut oder Schleimhautabstrichen sicher nachweisen, wodurch die oft lebensrettende Therapie rechtzeitig eingeleitet werden kann. Nachfolgend werden einige Herpesviren vorgestellt, die - meist unerkannt - bei verschiedenen chronischen Erkrankungen häufig eine bedeutende Rolle spielen:

  • Epstein-Barr-Virus (EBV)
  • Human-Herpesvirus Typ6 (HHV6)
  • Zytomegalievirus (CMV)

 

aus: Gesund oder Krank - Hilgers / Hofmann - Axel Springer Verlag

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